Eine starke fachliche Expertise ist wichtig – aber nicht alles für eine erfolgreiche Karriere als Führungskraft. Erst mit den richtigen Soft Skills führen Sie Ihr Team und Ihre Abteilung zum Erfolg. Emotionale Intelligenz, Konfliktlösungsfähigkeit und gute Kommunikationskompetenzen sind entscheidende Voraussetzungen für zufriedene Mitarbeitende und gute Zahlen.
Sie brauchen nicht von vorneherein in allen Aspekten zu glänzen, mit verschiedenen Weiterbildungen können Sie diese ausbauen, damit Ihrer erfolgreichen Karriere nichts im Weg steht.
Welche Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Karriere wichtig?
Führungskräfte benötigen eine ausgewogene Kombination aus Hard und Soft Skills, um in ihrem Job beste Leistungen zeigen zu können. Hard Skills beziehen sich auf fachliche Kompetenzen, also auf das konkrete Wissen und Können in einem bestimmten Bereich. Dazu zählen beispielsweise betriebswirtschaftliche Kenntnisse, digitale Kompetenzen oder spezifisches Fachwissen, etwa über Produktionsprozesse in der Fertigung oder die Auswahl der richtigen Vertriebskanäle im Marketing. Diese Fähigkeiten sind messbar und oft durch Ausbildung oder Berufserfahrung belegbar.
Diese fachlichen Kompetenzen (Hard Skills) brauchen Führungskräfte:
- Strategisches Denken: Langfristige Ziele setzen und Wege zur Zielerreichung planen.
- Entscheidungsfähigkeit: Datenbasiert und zügig tragfähige Entscheidungen treffen.
- Projektmanagement: Projekte strukturieren, steuern und effizient zum Abschluss bringen.
- Digitalisierungskompetenz: Technologisches Verständnis, um digitale Prozesse zu führen und zu gestalten.
- Branchenwissen: Tiefes Verständnis der eigenen Branche, Märkte und Wettbewerber.
Ebenso entscheidend sind Soft Skills, also zwischenmenschliche und persönliche Fähigkeiten wie Kommunikationsstärke, Konfliktlösungskompetenz und emotionale Intelligenz. Gerade in Zeiten von Wandel, Diversität und zunehmender Komplexität kommt es darauf an, Teams nicht nur fachlich zu führen, sondern sie auch menschlich zu begleiten und zu motivieren. Eine gute Führungskraft beherrscht beides – die sachliche Analyse ebenso wie die sensible Interaktion mit Menschen.
Ein klassisches Beispiel: Ein:e sehr gute:r Entwickler:in wird Teamleiter, kennt alle Tools und Prozesse – doch das Team ist frustriert, weil es sich nicht gehört und unterstützt fühlt. Das Ergebnis: hohe Fluktuation und schlechte Stimmung. Studien wie die Umfrage der Hochschule Niederrhein zeigen, dass Mitarbeiter:innen von ihren Führungskräften vor allem soziale Kompetenz erwarten. Sie wünschen sich menschliche und fürsorgliche Führungskräfte.
Die wichtigsten Soft Skills für angehende Führungskräfte
Wer Führung übernehmen will, braucht mehr als Fachwissen. Führung bedeutet, Verantwortung für Menschen, Prozesse und Ergebnisse zu übernehmen – und dafür braucht es ein Set an Kompetenzen, die man aktiv entwickeln kann. Hier sind die zentralen Fähigkeiten, die angehende Führungskräfte beherrschen sollten:
1. Kommunikationsfähigkeit: Klar, transparent und zielgruppenorientiert kommunizieren
Kommunikation ist das Handwerkszeug jeder Führungskraft. Es reicht nicht, Anweisungen zu geben – es geht darum, verständlich, offen und empathisch zu kommunizieren. Wer klar spricht, vermeidet Missverständnisse. Wer gut zuhört, baut Vertrauen auf.
Gute Kommunikation bedeutet auch, Feedback konstruktiv zu geben, Erwartungen transparent zu machen und aktiv zuzuhören, ohne sofort zu bewerten. So entsteht ein echter Dialog statt eines Monologes von oben.
2. Empathie: Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und Bedürfnisse wahrzunehmen
Empathie ist eine zentrale Qualität, die es Führungskräften ermöglicht, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Mitarbeiter:innen hineinzuversetzen. Sie umfasst die Fähigkeit, emotionale Signale wahrzunehmen, individuelle Bedürfnisse zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Empathische Führungskräfte schaffen ein Klima des Vertrauens und der Wertschätzung, fördern offene Kommunikation und stärken das Zugehörigkeitsgefühl im Team. Durch echtes Einfühlungsvermögen können sie Konflikte frühzeitig erkennen, Mitarbeiter:innen gezielt unterstützen und die Zusammenarbeit insgesamt menschlicher und wirksamer gestalten.
3. Entscheidungsfreude & Verantwortungsbewusstsein
Führung bedeutet: Entscheidungen treffen – auch wenn nicht alle Informationen vorliegen oder wenn es unbequem wird. Eine gute Führungskraft wägt ab, trifft mutige Entscheidungen und steht zu ihnen. Gleichzeitig gehört dazu, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für Erfolge, sondern auch für Fehler. Wer eine offene Fehlerkultur lebt, fördert Lernprozesse im Team und baut Vertrauen auf.
4. Motivationsfähigkeit: Das Team inspirieren und fördern
Eine Führungskraft ist nicht nur Manager:in, sondern auch Coach und Förder:in. Wer andere motivieren will, muss verstehen, was sie antreibt. Anerkennung, Perspektiven, sinnvolle Aufgaben – all das beeinflusst die Motivation.
Es geht auch darum, Talente im Team zu erkennen, weiterzuentwickeln und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Menschen ihr Potenzial entfalten können. Das zahlt direkt auf Leistung und Zufriedenheit ein.
5. Konfliktlösungskompetenz: Spannungen konstruktiv ansprechen und lösen
Wo Menschen zusammenarbeiten, entstehen Konflikte, das ist ganz normal. Entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht. Als Führungskraft sollte man Konflikte früh erkennen, nicht ignorieren und sie aktiv moderieren können. Dazu gehört, alle Perspektiven zu hören, neutral zu bleiben und auf eine Lösung hinzuarbeiten, die das Miteinander stärkt.
6. Veränderungsbereitschaft (Change Management) & Lernfähigkeit: Offen für Wandel und in der Lage, andere durch Veränderungsprozesse zu führen
In einer sich ständig wandelnden Welt ist Stillstand keine Option. Gute Führungskräfte sind offen für Neues, passen sich flexibel an und leben selbst vor, dass Entwicklung nie aufhört. Das bedeutet auch, aktiv Feedback einzuholen, aus Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich weiterzubilden – fachlich wie persönlich. Nur so bleibt Führung auf der Höhe der Zeit.
7. Resilienz: Belastbarkeit und die Fähigkeit, auch in stressigen Phasen stabil zu bleiben.
Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft von Führungskräften und ihre Fähigkeit, auch in belastenden oder herausfordernden Situationen handlungsfähig, fokussiert und innerlich stabil zu bleiben. Resiliente Führungspersönlichkeiten lassen sich nicht leicht aus der Ruhe bringen, sondern bewahren auch unter Druck einen klaren Kopf und treffen überlegte Entscheidungen.
Typische Fehler neuer Führungskräfte
Wenn Sie als Führungskraft starten, können Sie nicht von Anfang an alles richtig machen, auch wenn Sie sich vielleicht gut vorbereitet haben. Es gibt typische Fehler, die vermieden werden sollten:
Alles selbst machen wollen, statt zu delegieren: Viele neue Führungskräfte haben vorher als Fachkraft gearbeitet und denken, sie könnten Aufgaben schneller oder besser selbst. Häufig ersticken sie dadurch in Arbeit und nehmen ihrem Team die Chance, Verantwortung zu übernehmen. Indem neue Führungskräfte Aufgaben delegieren, schenken sie ihren Mitarbeiter:innen Vertrauen, was positiv wahrgenommen wird.
Neue Teamleiter:innen vermeiden schwierige Gespräche. Feedback, Kritik oder strenge Zielvereinbarungen können in der Kommunikation herausfordernd sein. Aber wenn Mitarbeiter:innen nicht informiert werden oder Klarheit über die Ziele herrscht, entsteht häufig Frust. Führungskräfte sollten deswegen die Scheu vor solchen Gesprächen verlieren: Solange die Kommunikation respektvoll und klar ist, hat das Team in der Regel Verständnis für Herausforderungen und trägt mit Ideen vielleicht zur Lösung bei.
Alles kontrollieren zu wollen ist ein weiterer typischer Fehler von neuen Chef:innen. Ursache dafür ist häufig Unsicherheit: Neue Führungskräfte glauben, nur wenn sie alles ständig im Blick behalten, läuft es richtig und Arbeiten werden erledigt. Das kann beim Team aber Stress hervorrufen. Wenn sie beispielsweise bei allen E-Mails die Führungskraft in Kopie nehmen müssen, bekommen sie das Gefühl, dass sie nichts allein bewerkstelligen können und werden demotiviert.
Das Ziel muss die Führungskraft vorgeben: Den Weg dorthin können Chef:innen aber ihrem Team überlassen. Haben Mitarbeiter:innen Aufgaben selbstständig erledigt, sind sie motiviert und stolz.
Die richtige Mischung aus Distanz und Nähe zu finden, gehört außerdem zu einer guten Führung. Bleiben Sie empathisch und freundlich, aber agieren Sie gleichzeitig professionell. Diese Balance zu finden kann besonders herausfordernd sein, wenn Sie zur Führungskraft in Ihrer Abteilung befördert werden, in der Sie zuvor als Fachkraft gearbeitet haben.
Fähigkeiten mit Weiterbildungen ausbauen
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